T E X T S A M M L U N G
Der Wunsch, das Begehren kennt keinen Tausch. Er kennt nur die Entwendung oder die Gabe

Seit einigen Jahren konzipiert ASA-European Vorstellungen und Gedanken zu dem Thema DIE GABE. In Kooperationen mit Knoten des Netzwerks, verschiedenen Künstlern und interaktiv arbeitenden Personen wird ASA-European diese Idee projektreif gestalten. Einige Elemente sind in dem Gastgeber / Gastprinzip vorgezeichnet. Ab März 1994 wird ASA-European jeden ersten Samstag des Monats einen Jour Fixe organisieren, der von einem eingeladenen Gast ausgerichtet wird

Die Auflösung aller sozialer Phänomene in freischwebende Prozesse durch quasi alchemistische Strukturen
a) des Geldes
b) andere Kommunikationsmodelle

Die Prozesse der Bildung der Welt können in ihrer Bestimmung nicht beinflußt werden. Die adäquate Form der Teilnahme ist,die Welt wertend in den aktivsten Formen nutzen.
Was sind die aktivsten Formen?

Zwischenräume des Wirkens gründen, in Intensitäten sein, denken

Die Gabe ist der ursächliche Gesellschaftssinn, die Vermittlung zwischen dem Aktuellem und dem Potientellen.

Die Kunst war einmal die Existenz ohne Realität, da sie Welt bildete die keine Schlüsse zuließ. Die Schlüsse die jetzt in der Kunst gezogen werden und Realität werden, haben ihre Bindung zu Die Gabe verloren.

Die Gabe ist das Transformatorische, das am Beginn jeder Kultur steht.

Die Gabe als Leiche ist eine unleugbare, nekrophile Tatsache. Gabe existiert nicht.Wenn wir damit anfangen, sind wir damit jeden Tag konfrontiert, das die Gabe nicht existiert. (Peter Farkas)

Gedanke: auf keine Ästhetik berufen, keine datierbare Ethik. Ein Gebilde, ein Zeichen entwickeln.

Wenn es einen Anfang gab und wenn dieser Anfang der Beginn von Gemeinschaft war, dann war dies die Gabe. Und wenn es ein erstes Verständnis von Wert gab und wenn dieses Verständnis das Gebilde der Würde den Fremden freundlich aufzunehmen war, dann äußerte sich in diesem Gebilde auch die Gabe.

Im alten Griechenland wurde bei dem Auseinandergehen ein Teller oder ein anderes irdenes Gefäß zerbrochen und der eine Teil der Scherbe wurde dem Menschen mitgegeben, der diese Gemeinschaft verließ. Dem Gastgeber oder dem Vorstand dieser Gemeinschaft oblag es, die Scherbe zu brechen. Kam dieser Mensch irgendwann zurück, wurde an Hand der Scherben und ihr Zusammenfügen erneut das Gastrecht erwirkt.

Die Geschichte der Ethik als eine Geschichte der Gabe denken, als die Geschichte der Werte.

Die Gabe und die Nationalökonomie.

Da das Vermögen einer Person neben seiner Leistung auch eine Fähigkeit definiert, ist dieses Vermögen kein Besitz, es verpflichtet zur Weitergabe. Techniken der Weitergabe sind u.a. das Fest, der Service. Da Menschen ihr Vermögen durch andere Menschen, (unter anderem) erhalten und sich als Mensch unter Menschen mit und durch Werte äußern, manifestiert sich darin eine kulturbildende Verpflichtung.

Die Welt ist alles, was der Fall ist ( Wittgenstein )

Aus der Fülle der Fälle hat einer mich zur Gabe geführt

Die Gabe, der Service-Raum und Wertetransfer

Für jede Situation und für jede spezifische Anforderung die spezielle Serviceleistung. Somit wird erst in dem Aussprechen der Anforderung in dem Aussprechen des Wunsches Form und Serviceleistung entwickelt.

Das Verbindende ist die Gleichzeitigkeit der Intention an und in einer Sache zu sein, obwohl Ort und Zeit der Ausführung nicht gleichzeitig sein muß. Kristallation der bestehenden Netzwerke.

Sehnsuchtsmoment in der Konstruktion der Netzwerke.

Netzwerke in ihrer Materialität und in ihren Werten erkennbar machen.

Das mentale Netzwerk Inter-Ment

Das Gemeinsame, das die Medien und die Künstler, die Protagonisten der Wirtschaft und der Wissenschaft mit interdisziplinär denkenden und interaktiv handelnden Menschen verbindet, ist die selbstdefinierende Setzung von Material und Handlung zur Idee. Idee und Handlung gehen selbstbezügliche Transformationen ein , die wir hiermit DIE GABE nennen.

Positionslosigkeit, das nicht mehr Objektivität beansprucht wird, als jedem zusteht und dies entscheidet jedes mal jeder andere Betrachter.

Anonymität der Beweggründe, Relationslosigkeit, Das Präsens.

Ein Geschenk wird Gabe, wenn es im Zeichen der Souveränität geschieht.

Information - Gabe, Antagonismen.

Gabe geschieht, ist "der" Gesellschaftsvertrag.

Die Gabe als das Gegebene, als das ursächlich Religiöse sehen. Alles ist gegeben, unabhängig von Allem, ist aber auch alles ohne Erwartung gegeben?

Das Assoziationsfeld der Gabe umreißen als Begriff, als Handlung, als das Wirkende, etc.

Die Gabe als Begriff im Raum, in der Zeit, in der Gravitation untersuchen. Ortbestimmung. Gabe und Öffentlichkeit, Gabe und Handlung.

Eine Gabe, die zu überleben half, wird im Zustand der Übersättigung nicht mehr geschätzt.

Rahmenbedingungen schaffen, Situationen, die als INTERFACE die immerwährende Werteimplosion aufzeigt und ihren Formenreichtum.

Am Fuß jeder Gabe liegt die Barbarei (W.Benjamin in Entwendung)

Die Gabe als Instrumentarium der Kritik an jedem Wertesystem.

Die Gabe: Transitive Vorgehensweisen, Das Netzwerk Merleau Ponty : Um sich verknüpfen zu können, bedarf es des Unberührbaren.

Im Zeichen der Gabe wird Arbeit transformiert. Die Ablesbarkeit durch Zeit bewertet eine geleistete Arbeit als Wert. Die Gabe transformiert Arbeit in Kommunikation, Ausdruck der Gelassenheit. Die Implosion des Kapitals.

Die Gabe: die sich selbst genügende Gestalt, Prinzip des zureichenden Grundes, der einseitig osmotische Ort.

Ist die Realisation ein Vermögen, ist die Fähigkeit ein Geschenk./ Oder/ Die traumatische Produktivkraft des Menschen ?

Die Gabe ist ein freischwebendes, morphologisch viel fältiges Ereignis, das Energien aus Formen trennt und anderes unvermutet verbindet.

AUF-GABE Die (unendliche) Aufgabe, aufgeben, das Motiv eines JETZT der Erkennbarkeit. (fr 25,S.45 unten, fr. 30-32 S.51.53/663-665 W . Benjamin)


http://www.asa.de
Das Copyright für ASA-Beiträge liegt uneingeschränkt beim ASA-Köln
Das Copyright für Beiträge von anderen Quellen liegt bei dem jeweiligen Autor