A N G E B O T

Die Performance wird eine der Module (Variationen) sein, die unter dem gesamtthematischen Begriff BLACK-MARKET INTERNATIONAL an den unterschiedlichsten Orten, den verschiedensten Plätzen, in den letzten 10 Jahren stattfanden.
Das Prinzip BLACK - MARKET ist als offenes System der Begegnung zu verstehen. Die Begegnung mindestens zweier oder mehrerer Personen geschieht in diesem offenen System, ohne irgendeiner Gruppenbildung, ohne definitive Stücke und ohne erarbeiteten Themen. Die typische Präsenz einer Person und seiner Handlungsweise ist Ursache und Grund der Begegnung. Bei der Performance in Ihrem Haus werden sich bis acht prägnante Typologien Mensch begegnen. Der Eine versteht seine Handlungsebene als rituelle Initiation. Bilder, psychische Handlungsbilder die auf inneres Erkennen ausgerichtet sind. Ein Anderer ist der typische Trickster der kontrapunktische Kritiker, der Punkt auf dem i. Als Narr wird er die initiatorischen Handlungen des Einen verstärken, karikieren, negieren oder ad absurdum führen. Wiederum ein Anderer verlangsamt die Zeit und verdichtet sie bis zur kristallinen Aufmerksamkeit. Schließlich ist das Einbringen der Person mit seinem jeweiligen kulturellen und künstlerischem Kontext jeweils neu gefordert und ist dadurch unberechenbar.
Das immaterielle Zentrum jeder dieser Performances, jeder dieser Begegnung ist Das Zwischen den Menschen und Das Zwischen den Dingen Das Wissen über den Ton , die Temperatur , die Frequenz, die Nähe und Ferne und all die unaussprechlichen Dinge des Herzen.
Als dialogische Handlung ohne vorgegebenem Thema wird sich der Ablauf der Performance nicht vorhersagen können, außer einer befristeten Zeit, die ich hiermit zwischen 60 Minuten und 6 Stunden festlege. Es könnten auch 24 Stunden sein.
So wird die Performance, wie alle anderen auch keine Wiederholung sein. Einzig, ähnliche gegenüber allen anderen BLACK - MARKET Aufführungen und (oder) dem Brakteaten Stück auf der d8 in Kassel 1987, dem Empedokles-Stück anläßlich der Dokumenta 9, bei der wir 15 Gäste luden (Musiker und bildende Künstler), ist ein Repertoire von uns helfenden Gegenständen und das Repertoire einer permanenten Beschäftigung mit Handlungsbildern. Dies ist Grund genug.

Boris Nieslony, Köln,1988 / 1996

Alles echte Leben ist Begegnung. Begegnung liegt nicht in Zeit und Raum, sondern Raum und Zeit liegen in Begegnung: Martin Buber

Black Market International 

B . M .   ist der Name für eine Form der Zusammenarbeit einiger europäischer Performance- und Theaterkünstler. Sie treten nicht als Gruppe im herkömmlichen Sinne auf,erarbeiten keine Stücke, keine Themen.

B. M.    ist aus Prinzip kein Eigentum, ist ein offenes System der Begegnung, Die Richtung. der Ablauf jeder Performance wird durch jeden Teilnehmer oder Gast bestimmt und beeinflußt,

B. M.    ist Ereignis.Der Zustand.in dem eine Anzahl von Künstlern in einem bestimmten Raum,in einer bestimmten Zeit parallel ihre Performance aus- und vorführen.

B. M.    ist eine künstlerische Idee,eine kulturübergreifende Wahlverwandtschaft.

B. M.    entsteht dadurch,das die beteiligten Künstler sich in einen  Raum stellen, sich in Handlungen einfügen, sie beginnen und beenden, ihr entwickeltes Repertoire darstellen und ausspielen, zur Verfügung stellen. In der Performance ist die typische Präsenz eines Künstlers,“ seine Handlungsweise „ Ursache und Grund der Begegnung,

B.  M.   ist ein Prinzip mit ethnisch-kultureller Dimension, die sich in den Bildern hinter den Bildern vor dem Bild äußert. Dieser Raum ist das zu bildende Dazwischen

B. M.   verbindet Zeit als gestaltetes Ereignis mit elementarem Dasein. In der Performance werden Objekte (uns helfende Gegenstände) als gleichwertige Performer mit dem Repertoire der Handlungsbilder ins Spiel gebracht.

B. M.   ist als Prinzip ein Erforschen von Aufmerksamkeit. In der Performance geschieht die Aufmerksamkeit nicht als offensichtliche Meditation,eher als Instinkt,als Treffsicherheit.Aus der Vielfalt des Geschehenden wird das gewählt,das jetzt und in diesem Moment die
innere Bildung in der Zeit gewährleistet.

B. M.   weiß, daß das absolute Alleinsein in der Handlung das konzentrierte Gemeinsame ermöglicht,

B. M.   läßt das Paradox entstehen,daß das was zu sehen ist, nicht das ist, was gesehen wird. Die Performance zeigt, wie gewisse Erfahrungen, Erkenntniszustände nicht festgehalten werden können. Nicht Gegenwärtiges wiederholen da es nie Gegenwart wird. Die Performance stellt ein Ereignis dar, das als Modell gesellschaftlicher Begegnung Berührung  skizziert. Während und nach der Performance wird diese Skizze verworfen. Das Ereignis wird sich jeweils neu entwerfen. Die Skizze ermöglicht durch wechselnde Teilnehmer und unterschiedene Orte dem Ereignis Dauer.

B. M.   hat als Handlungsstruktur Objekte,die mit Erfahrungen, Ideen oder desgleichen besetzt sind. Mikroemotione ist das Werkzeug der Handlung, der Umgang und das Spiel.

B. M.   ist wie Die Alchemie und alle bildende Künste eine virtuelle Kunst, die ihren Sinn wie ihre Wirklichkeit nicht in sich selbst tragen Quanten springen aus dem Quantensee, Delphine tanzen aus dem Meer für Sekunden und verschwinden wieder in der Tiefe. So manifestieren sich künstlerische Prinzipien in der Realität und erzeugen Zeit und Dauer durch Erinnern.( A.Artaud)

B. M.   ist in der Gestaltung des  MA ,des Zwischenraumes, dieses Nichts, eine Art geistigen Betretensein .

B. M.   ist performativ. Als menschliche Handlung zielt sie auf Wirkung durch Übertragung, ist analogisch. Die Performance gestaltet die verschiedenen Wertsetzungen der Teilnehmer und der Gäste. In der Geschichte der Rituale verankert ist sie doch davon weit entfernt als Ritual bezeichnet zu werden.

B. M.   zeigt im Prinzip, daß alles möglich ist.Konsequenterweise reduziert sich für die Ausführenden das Wissen der Möglichkeiten, was zu tun ist, auf ein Minimum. Das immaterielle Zentrum der Performance jeder Begegnung, das gemeinsame Wissen ist: Das Zwischen den Menschen. Das Zwischen den Dingen. Das Wissen über den Ton, die Temperatur, die Frequenz, die Nähe und Ferne und all die unaussprechlichen Dinge des Herzens.

B. M.   steht in der Tradition verschiedener europäischer Networks der letzten 15 Jahre und vermerkt mit Re spekt wie folgt
            Todays Place
            The Prediction
            Reindeer Werk
            Das Konzil
            Werkzeuggruppe des Konzils
            Minus delta t
.           East   West - Study - Project
.           Aufmerksamkeitsschule
.           Verein für Projektkunst

B. M.   treibt Anthropognosie

B. M.   ist neben  ASA-European  und The Current Affairs ein weiteres europäisches Network


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