BERND VON DEN BRINCKEN - bvdb@kanka.de

PER-FORM-ENZ/ANZ/ANCE

ASA Performance Research Gruppe - Treffen/Gespräch: Performance Konferenz 15.6.96 Rhenania Köln

Auf der Performance Konferenz am 15.6.96 wurde eine Theorieentwicklung der Performance bzw. des Performance-Begriffs begonnen.

Dem Interesse an der Theoriebildung dürfte ein irgendwie nervendes Phänomen zugrunde liegen: Der Performer (in unserem Sinne, der noch zu finden ist) weiß meist recht genau, was Performance ist und was nicht - das gleiche Wort wird aber an anderer Stelle mit ganz anderer Bedeutung verwendet:

I - Im Umgangs-Englisch als "Leistung":

II - daneben aber auch in englisch und deutsch

Um die Definition und Abgrenzung der letzteren soll es hier gehen. Anders gesagt: Es soll versucht werden, ein Bezugssystem von Begriffen zu finden, ein klares Koordinatensystem, in dem verschiedene naheliegende Verwechselungen (Theater, Ritual, Alltagsdramen usw.) einen möglichst präzisen Standort zugewiesen bekommen, auf daß der Unterschied zu unserem Performance-Begriff deutlich wird.

Eine Grundkritik an dem ganzen Theorieunterfangen wurde teilweise formuliert: Performance habe mit Intuition und Unmittelbarkeit zu tun, das theoretische Zerkauen sei der Sache eher schädlich.

Nun ist es aber so, daß ich viel denke, vielleicht zuviel, andererseits irgendwie in die Performance oder prozeßorientierte Kunst gestolpert bin und es kaum ausbleibt, das eine mit dem anderen zu vermengen. Andererseits hat Performance manchmal den Klang von Ritual, etwas Heiligem jedenfalls, und es erscheint angemessen, dieser Heiligkeit jegliche romantische Ausstrahlung zu nehmen und ihre letzten stillen Winkel des Mythos und Geheimnis mit Neonlampen zu erhellen. Und nicht zuletzt wäre zu fragen, ob und wie Weiterentwicklungen denkbar sind.


Aufmerksamkeit

Um die Performance begrifflich in den Griff zu kriegen, sind verschiedene Ansätze denkbar; auf der Konferenz sind mir folgende aufgefallen:

Ein weiteres, meines Erachtens vielversprechendes Spannungsfeld, das häufig in Performance thematisiert wird, ist der Körper-Geist Zusammenhang, recht plakativ etwa in der traditionsreichen Piss-Performance (Wiener Aktionisten, Jo Zimmermann) oder in Arbeiten von Flatz oder Stellarc. Ich möchte aber diese Perspektive hier nicht verfolgen, im Zweifelsfall schlage ich mich auf die Seite des Geistes.

Nun zu meinem Ansatz - ich verstehe die Performance erst einmal zumindest als Werk das heißt:

- Es wird intendiert, absichtlich gehandelt (aber nicht zwangsläufig auf ein Ziel hin),

- es wird ein 'Etwas' geschaffen, und dies geschieht in der Zeit, als Prozeß, und daher

- bedarf es eines 'Rohstoffs' und Werkzeugen, um daraus das 'Etwas' zu formen.

Mein Vorschlag ist nun, als Rohstoff die Aufmerksamkeit zu verstehen, die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Das heißt auch: ohne Zuschauer keine Performance; hierin schon eine Abgrenzung zum Ritual.

Es ist mir wohl klar, daß man streiten kann, ob nicht Performance auch ohne Zuschauer Performance bliebe. Dann könnte man wiederum erweitern: 'potentielle Zuschauer', vielleicht auch 'virtuelle Zuschauer', d.h. daß jedenfalls die Zuschauer-Aufmerksamkeit in Planung und Durchführung eine Rolle spielt, wie groß oder klein sie auch in der realen Situation sein möge. Nur wenn Zuschauer explizit ausgeschlossen werden, würde ich den Performance Begriff ablehnen, dann würde nur 'Ritual' zutreffen.

Also: als Grundstoff, Rohstoff oder auch `resource': Aufmerksamkeit. Das heißt:

Welche Eigenschaften und Bedingungen hat Aufmerksamkeit?

Eine Grundbedingung von Aufmerksamkeit ist man kann sie geben oder empfangen

Häufig treffen im Alltag beide Situationen zusammen bzw. sind ineinander verschränkt: Handel in der Art "gib ich dir, gibst du mir", Synergie-Effekte und Blockierungen usw. Da Aufmerksamkeit meist nicht als Grundstoff sondern höchstens als Tugend begriffen wird, werden solche Zusammenhänge meist gar nicht erkannt oder auf andere Elemente (Zeit, Wissen) oder Erklärungsmuster ("Ausstrahlung", "Wellenlänge") umgedeutet.

Die Vielfalt der Aufmerksamkeits-Situationen im Alltag soll aber hier nicht weiter verfolgt werden. Weitere Theorie dazu findet sich etwa bei den Sufis, einem gnostischen Orden des Islam, die auch die Grundlage für meinen Ansatz bildete (nämlich Idries Shah: Wege des Lernens; Kap.3: Über die Aufmerksamkeit).

Fokussieren und dekocussieren ist eine weitere Bedingung von Aufmerksamkeit, die für Performance interessant ist. Fokussieren bedeutet Konzentration auf einen (auch konzeptionellen, also immateriellen) Gegenstand der Aufmerksamkeit - auch hier wieder: über die Zeit und über die Anzahl der Gegenstände.

Defokussieren kann ein Fehlen von Konzentration sein, bis zum Schlaf, kann sich aber auch als Springen von einem Gegenstand zum nächsten äußern (auch hin- und her, in Mustern usw.).

Unter diesen Aspekten sei hier eine exemplarische Verlaufsform aus Aufmerksamkeits-Sicht durchgespielt:

  1. Der Zuschauer versteht die Situation, daß ein Angebot einer Aufführungs-Leistung gemacht wird und bringt von sich aus die Bereitschaft mit, Aufmerksamkeit zu geben, erwartet aber im Gegenzug eine Leistung an Brot und Spielen" (an Inszenierung, Kreativität, Akrobatik, Exotik, Witz usw.)
  2. Der Performer lenkt die Aufmerksamkeit auf verschiedene Gegenstände. Der Zuschauer stellt (vorerst) bereitwillig seine Aufmerksamkeit zur Verfügung, das heißt folgt dem Faden bzw. den Fäden.
  3. Behält der Performer die Kontrolle, könnte er nun Spannungsbögen aufbauen, ineinander verwickeln, wieder brechen undsofort, also: dramatisieren.
  4. Am Ende wird sich die Spannung lösen, was immer vorher die Aufmerksamkeit lenkte. Dies wäre allein deshalb unvermeidlich, weil die Bereitschaft des Zuschauers, Aufmerksamkeit zur Verfügung zu stellen, begrenzt ist - anders gesagt: in der klassischen Verlaufsform gäbe es demnach eine stille Vereinbarung, wieviel Aufmerksamkeit bzw. Zeit beansprucht werden darf und wann "es gut ist".

Der Begriff des `Performer' ist in diesem Beispiel sehr weit gefasst verstanden worden: in vielen Auftritten, Vorträgen, Präsentationen wird man eine solche Verlaufsform vorfinden. Im engeren Sinne, in unserem Sinne, könnte das Gestaltungsfeld gerade darin liegen, genau diese Verlaufsforrn zu unter-laufen, umzugestalten, zu dekomponieren.

Die in sich ruhende Aufmerksamkeit ist schließlich ein weiterer Zustand; er steht außerhalb der Gegensatzpaare von Geben-Nehmen oder Fokussieren-Defokussieren. Die Formulierung taucht in östlicher Philosophie auf: diese Art Aufmerksamkeit wäre gegenstandslos, aber nicht springend, erst recht nicht schlafend, nicht fokussierend, schon gar nicht defokussierend.

Somit wird zumindest klar, daß Aufmerksamkeit ein komplexer Stoff ist, daß eben das Gestalten dieses Grundstoffes potentiell vielfältig und überraschend sein kann, und daß hierin auch die Herausforderung der Performance liegt. Zum Beispiel auch in der Weiterentwicklung der Frage, ob, wann und wie ein Zuschauer die Performance-Situation überhaupt als solche wahrnimmt


Kulturformen

Dieser Ansatz der Aufmerksamkeit ist einfach und umfassend, vor allem aber anhand von Alltagssituationen immer wieder überprüfbar. Dennoch fehlt etwas, das eine klare Unterscheidung etwa zum Theater beschreibt - dass unser Performance-Begriff nicht ganz zeitlos ist, sondern einen Ort im weiteren Sinn hat, der Bezüge zu Dingen wie Zeit und Gesellschaft herstellt. - Performance ist eine Kulturform.

Der Begriff Kultur bedarf in dieser Verwendung einiger Klarstellung. Man wird sich einigen können, daß damit etwas beschrieben wird, was man zwar als irgendwie zusammenhängend versteht, wo man aber die einzelnen Elemente und ihre Beziehungen nicht einzeln nennen kann - ein komplexes System. Weiterhin steckt darin, daß Beziehungen zwischen Elementen des Systems teilweise nicht rational oder logisch sind, nennen wir diese Eigenschaft: nicht-funktional. Wenn dies für alle Beziehungen zuträfe, wäre das System chaotisch. Es gibt aber auch funktionale Beziehungen ("werde Mitglied im Fußballclub und du bekommst den Eintritt billiger"). Diese Mischung aus funktionalen und nicht-funktionalen Beziehungen ist typisch für Kultur.

Ein weiteres Merkmal ist die Bewegung bzw. Fortschreibung in der Zeit: Kultur flammt nicht einfach auf und verschwindet wieder, sondern bezieht sich auf Vergangenes ("Tradition"), verlangt aber auch die Umgestaltung in neue Formen.

Dies ist ein neuer, erweiterter Kulturbegriff. Vergleichen wir damit den klassischen Kulturbegriff: Dieser meint z.B. Theater, Film, Kunst, also gesellschaftliche Formen, die schon nach ihrem Selbstverständnis nicht-funktional arbeiten. Aus dieser Sicht verstehen sich dann andere Bereiche wie Politik, Sport, Wirschaft als funktional, mit klaren Zusammenhängen von Ursache und Wirkung, mit einem formulierbaren Zweck. Dabei gibt es eine stille Übereinkunft, daß Kultur notwendig ist und daher gefördert werden muß, man kann nur nicht erklären warum.
Betrachtet man aber diese "vernünftigen" Aktivitäten und Systeme mit Sensibilität und Aufmerksamkeit oder mit Werkzeugen der Psychologie, dann wird klar, daß auch sie irrationale Elemente haben und daß diese sogar notwendig sind für ihre Identität und ihr Funktionieren.

Zurück zur Kulturform. Betrachten wir Kulturformen, die irgendwie mit "Auftritt vor Menschen" zu tun haben: Vortrag, Rede, Gameshow, Kabarett, Workshop. Ein Zuhörer oder Mitwirkender wird versuchen, eine Aufführung einer dieser bekannten Kulturformen zuzuordnen, zu erkennen, welcher Form er gegenübersteht. Der Vortragende (oder Gestalter) kann dies nutzen, indem er typische Merkmale dieser Kulturform aufgreift, sodaß Handlungen innerhalb dieses Rahmens differenzierter und aussagekräftiger werden.

Hier spielt die Aufmerksamkeit wieder eine Rolle: die Kulturformen unterscheiden sich auch darin, daß sie bestimmte, charakteristische Verlaufsformen von Aufmerksamkeit beinhalten: Wann wird Aufmerksamkeit gegeben, wann erwartet, welche Handel gibt es usw. Die Kulturformen bedeuten aber eben mehr als die Auswahl einer Strategie: sie schleppen zusätzlich kulturellen Ballast mit sich, eine Ansammlung von Abhängigkeiten und Traditionen, die sie unverwechselbar machen.

Interessant ist nun der Umgang mit den Kulturformen bzw. mit der Suche des Zuschauers nach deren eindeutiger Identifizierung. Bin ich Zeuge eines Vortrags, einer Rede, eines versteckte-Kamera-Scherzes, eines authentischen Alltagsdramas, einer Selbsterfahrungs-Theatergruppe, oder ist es vielleicht Kabarett?

Durch das klare Einbetten eines Auftritts in einen dieser bekannten Kulturformen wird ein gemeinsames Bezugssystem vereinbart, eine Art Metasprache, die zum Verstehen der einzelnen Aussagen oder Ereignisse innerhalb des Auftritts beiträgt. Die klare Bezugnahme auf eine dieser Kulturformen hilft, Überraschungen und Mißverständnisse zu vermeiden. Es bedeutet aber auch, daß die Aufmerksamkeit des Zuschauers in diesem Sinne zur Ruhe kommt, da nun ein bekanntes Erklärungsmuster vorhanden ist.

Über diesen Begriff der Kulturform ist etwa die Abgrenzung der Kunst-Performance von der Theater-Performance gut möglich: Die Theater-Performance steht in der Tradition des Theaters, von den alten Griechen bis in die Neuzeit gemeinsam ist allen diesen Theatern, daß sie die Tatsache des Theater-Spielens, des bewußt künstlichen, gestalteten Handels ganz offen formulieren bzw. gemeinsam mit den Zuschauern diese altbekannte Bühne betreten. Hier ist die Kunst-Performance anders: Sie bezieht sich nicht auf eine solche stille Vereinbarung zwischen Künstler und Publikum, sondern arbeitet gerade mit dem Zustand des Offenen, nicht-Vereinbarten.


Ho-Ho-Ho-Chi-Minh

Historisch gesehen gab es in der westlichen Kultur in den 60er Jahren ein Aufleben von künstierischen, prozeßorientierten Formen: Happening, Fluxus, Performance. Dies stand zeitlich im Zusammenhang mit den politischen Bewegungen dieser Zeit, inhaltlich ging es hier wie dort um das Aufbrechen von gewachsenen, starren Formen, ein plötzlicher Ausbruch eines universellen "nachdrängenden Bewußtseins" (Beuys).

Für die Performance bedeutet das, auf eine bestimmte Weise mit der Aufmerksamkeit des Zuschauers umzugehen: Es ist zu vermeiden, daß eine der bekannten Formen bedient wird, der Zuschauer soll im Zweifel bleiben: Sobald sich das Geschehen einer der bekannten Formen annähert, treten andere Elemente hervor, die damit nicht vereinbar sind. Die Aufmerksamkeit bleibt dann in Bewegung, findet keinen Ruhepol. Sie kann dann weiterhin in einen Zustand kommen, der von Boris Nieslony als "schwebend" beschrieben wurde. Aus dieser Sicht also zeigt sich Performance als Strategie, aus den bekannten Kulturformen auszubrechen bzw. diese zu überwinden.

Nur sind seitdem 30 Jahre vergangen. Die Performance ist bei vielen Kunstrezipienten bekannt, es gibt Veröffentlichungen, bekannte Namen, Dokumentationen, es gibt eine Geschichte der Performance-Kunst, regelmäßig Konferenzen wie diese, eine Forschungsgruppe, Performance-Netzwerke, es gibt Traditionen und Weiterentwicklungen - die Performance ist selbst zur Kulturform geworden.

Wenn Performance auch für viele Zuschauer bewegend oder provokativ bleibt, für den Performer stellt sich schon die Frage, welche Relevanz seine Aktivität im Kontext einer Gesellschaft hat, in der sich ein nachdrängendes Bewußtsein in immer kleineren Schüben manifestiert. Der letzte große Schub war noch die Auflösung des Ostblocks und dessen Gesellschaftskonzepts. Andere Schübe waren weniger spektakulär als in den 60ern, man denke etwa an die Verwandlung der früheren Jugendbewegungen (Rock'n Roll, Flower-Power, Punk) in die heutigen, parallelen und feinverteilten mini-Strömungen (Love Parade, Rollerskating, Karaoke usw.).

Ein aktuelles Phänomen: Die in den 70er und 80er Jahren blühende Galeristen-Szene in Köln muß heute feststellen, daß nicht nur weniger Kaufkraft für Kunst vorhanden ist, sondern daß auch jegliche Provokation, Avantgarde oder auch nur Aufbruchstimmung von dem Publikum gar nicht mehr erwartet wird - der Galerienbesucher fühlt sich nicht herausgefordert, sondern bestenfalls amüsiert. Es wäre zu prüfen, ob dies auch für Performance gilt - oder ob diese Form vielleicht gerade beliebt wird, als eine der o.g. mini-Strömungen.


Um Mißverständnisse zu vermeiden

Performance als Bestandteil einer prozeßorientierten Kunst ist allemal interessanter und relevanter als die meisten Diskurse der bildenden Kunst. Offen gestanden hat mich die produktorientierte Kunst - also das, was derVolksmund unter Kunst versteht Malerei, Skulptur usw. - in letzter Zeit zunehmend gelangweilt.

Kritisch sehe ich auch den Diskurs (der Angelsachse sagt: Hype) über "neue Medien": Von unserer westlichen Kulturpolitik bekommt die "Erforschung" elektronischer Medien zur Zeit hohe Priorität und fette Etats, man denke an die Kunsthochschule für Medien (KHM) in Köln, die Linzer Ars Electronica und zahlreiche Förderprogramme von Städten (Mediapark Köln), Ländern (Media NRW) und der EG. Nur: Die vielfältigen Ansprüche der neuen Medien in Sachen Akzeptanz und Nutzbarkeit für das Marketing werden von aktuellen Studien (qualitative Marktforschung z.B. vom IFM Köln und Freiburg) genauso entzaubert wie die Vision von Millionen neuen Arbeitsplätzen.

In einem Gespräch mit dem aktuellen KHM-Direktor Zielinski bemerkte dieser, Fluxus und ähnliche (prozeßorientierte) Ansätze seien doch historisch und überholt, die Beschäftigung mit elektronischen Medien dagegen zeitgemäß. Sorry, aber - Kunst hat immer schon mit Medien zu tun gehabt, ob neuen oder alten; eine "Kunsthochschule für Medien" ist dann entweder eine Tautologie oder ein Mißverständnis. Die Ausrichtung auf technische Entwicklungen hofiert hier letztlich nur eine amerikanische Computer- und Unterhaltungs-Industrie und deren kurzatmige Kulturstrategien.

Interessant und überhaupt hilfreich sind eben gerade jene Ansätze, die disziplinübergreifend und konzeptionell arbeiten, technische Fragen sind dann nebensächlich. Zum Beispiel spielen prozeßorientierte Ansätze etwa in der Organisation von Unternehmen eine zunehmende Rolle (Stichwort `business process reengineering'). Oder der Kulturbegriff: er wird in aktuellen Strömungen der Psychologie (Morphologen) und Soziologie (Luhmann's Systemtheorie) weiterentwickelt. Aus der Sicht der Forschung ist also der Erfahrungsschatz und Aufbruchsimpuls der Performance allemal erfolgversprechender als das Medien-Getrommel.

Offene Fragen

Zuletzt noch einige Fragen, die sich gleichermaßen an mich selbst zur weiteren Arbeit wie auch an die Performer-Gemeinde richten:

  1. Ist der o.g. historisch-politische Zusammenhang richtig oder liegen die Wurzeln von Performance vielleicht doch im Schamanismus?
  2. Welche konkreten Verlaufsformen der Aufmerksamkeit gibt es?
    (Interessant wäre eine Art Landkarte der Strategien zu finden, evt. mit Hilfe von Visualisierungen.)
  3. Die Erweiterung des Horizonts in den gesellschaftlichen Raum - wie könnte ein solches, sagen wir: Gestaltetes Geschehen aussehen, das auch außerhalb der "Disziplin Kunst" relevant wird? (exemplarisch)

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