E. P. I. 
Zentrum
Europäisches Performance Institut

Grundlagenforschung I : Performance Art und Performing Art

- Kontext - Performancedefinitionen und Sichten, Diagramm und Textsammlung

- Kontext und Sichten auf die in der Performance Art und Performing Art genuzten Materialien.

- Diagramm
- Encyklopädie der PerformancekünstlerInnen, AutorInnen mit je einem Statement

Forschungsbereiche

Theorie der Performance (kunstkontext)

- Weiterentwicklung des Kontext in 'Performance', 'Performance Art', 'Performing Arts'

- Erstellung der enzyklopädischen Erfassung und Darstellung der:
a) Performance Art vor 1948 / nach 1948
b) Performing Arts seit 1880
- Erforschung der Entwicklung des performing turns. Praxis einer Theorie der Praxis
- enzyklopädische Künstlerliste
- enzyklopädische Theoretikerliste
- Linguistische Darstellung der Begriffe
- Theorie und Kontext der Theorie
- Geschichte der Performance Art in BRD / Deutschland:
a) Kontext und Geschichte der Begriffe
b) Darstellende Geschichte der Aktivitäten
Praxis der Performance (kunstkontext)

Performance-Praxis - die ausgeführte Performance, die aufgeführte Performance, die Handlung,
Forschungs-Praxis - Performativität.
Thematisch ausgerichtete Performanceveranstaltungen.
Jour Fixe - Konferenzen - Seminare - Symposien - / Andere Ereignisse, etc.
verschiedene Institutionen und Organisation zu einem Netzwerk binden.
"The International Association of Performance Art Organizers"

 
 
Grundlagenforschung II : Handlungs-, Ereignistheorie und Performance im täglichem Leben.

Soziale konstruktionen und DeKonstruktionen
 

- Kontext und Sichten in täglichen Handlungen, Enzyklopädie der täglichen Handlungen. Text- und bildgestützt. Bildanalyse. Objektgestützt Projekt „ Das Paradies“

- Imagebank, Sammlung

Projekt. Anthropognostisches Tafelgeschirr
- Sprachanalyse. 
Projekt "Alice" 
Text- und diagrammgestützt 

Forschungsbereiche

Das Projekt "Das Paradies"

Die Skulptur Das Paradies ist ein komplexes, sich seit 1980 wandelndes Forschungsvorhaben, ein Werk.

Der Beginn der Arbeit ist im Jahre 1980 festzulegen. Als photographisches Tagebuch eines Arbeitstisches lag dieser Entwurf in dieser Zeit neben anderen Tischsituationen, Tischskulpturen und Projekten, die den Tisch als Zentrum verschiedenster Begegnungen installiert, wie Das Konzil das Boris Nieslony 1981 initiierte, oder z.B. als Spur eingeschriebener Zeichnung und Objektträger.

1984 beendete Nieslony das Tagebuch und begann Tischmodule an den Basistisch anzubauen, den Tisch zu einer Skulptur umzuwandeln. In den gleichen Zeitraum fiel die Entscheidung die photographischen Ebene aus der Dokumentation heraus zu einer eigenen künstlerischen Betrachtung zu führen, bestehend aus einigen tausend Dia´s und S/W Negatifen.

1986 wurde diese Ateliersituation zum ersten Mal im Kunstmuseum Düsseldorf ausgestellt. Dies Skulptur wurde raumspezifische installiert und erhielt den Namen Das Paradies, eine Reise durch skulpturale und photographische Welten. 1988 wurde Das Paradies mit dem Förderpreis der Deutschen Industrie ausgezeichnet.

Durch die theoretischen, skulpturalen und visuellen Betrachtungen des täglichen Lebens geleitet, entwickelte sich die Skulptur aus der Tischebene heraus in die Höhe und in raumgreifende Installationen. Meist sind diese Installationen direkt auf den Ort der Präsentation zugeschnitten (Kirchenräume, Museen, Galerien, Industrieräume, etc.) und werden dort mit dem Material, mit der Materie installiert, die sich in den Jahren als Träger der Betrachtung, als Träger momentaner Bedeutung versammelt haben. Deshalb sind die zu sehenden Installationen nur Fragmente. Als Installation in sich abgerundet bleiben sie doch immer nur ein Ausschnitt des Möglichen. Mit den Worten des frühromantischen Physikers J.W.Ritters gesprochen: Wenn das Falsche schon so ist, wie muß dann erst das Wahre sein.

Boris Nieslony führt parallel dazu theortische Betrachtungen, die Das Paradies als Labor des Sehens, des Blicks bezeichnet. Es werden Parallelen gezogen zu Wirkunsweisen des Gehirns uns seine Netze und Strukturen, des Computers, zu Theorien der Schichtung, zu der Schichtung zwischen Symbol und Materie und Materie und Gestalt, der Gravitation von Bild und Begriff, zu Ferne und Nähe, die Würde des Gegenstandes, zur Wärme und Kälte und zu Sehen als leibliche Wirkung der Annäherung an die Bilder der Vorstellung, welche nach der Definition von Nieslony nie zu erreichen sind, weil immer präsent. Als Substanz von Betrachtung von Welt ist das Prozessuale der Skulptur, der Installation, so deutlich, weil es die Unendlichkeit des Möglichen als nie ermüdendes Sehen klar sichtbar macht. Sich nicht satt sehen können ist eine oft gebrachte Äußerung der Betrachter des Paradieses.

Das Projekt "Alice“

Das Projekt „Alice“ wird durch den Text eines Assoziierten bestens gekennzeichnet.
(Nicolas Pethes in Zeitwahrnehmung und Zeitbewußtsein)
„Bereits die Entstehungsgeschichte des Projekts sagt fast alles über seine destruktive Grundtendenz aus:der Gegenstand selbst,die Passagen, die Benjamin immer als transitorische und vergängliche Bauten kennzeichnet, der Verzicht auf einen einheitlichen Arbeitsplan in den verschiedenen Exposés, schließlich die immanente Zerstörung der Konzeption durch die Ausgliederung eines Baudelaire-Kapitels und dessen fortwährende Reduktion.All diese Dinge zeigen, wie sehr das Passagenprojekt von vornherein eine „Trümm er- oder Katastrophenstätte“ gewesen ist. Daß Benjamin nichts „sagen“ und nur „zeigen“ will, schließt in diesem Zusammenhang unmittelbar an das Gebot der Sprachlosigkeit aus dem Trauerspiel-Kontext an: Die Versprachlichung der Geschichte wäre eine unlautere semiotische Vemittlung, an deren Stelle Benjanün die schiere Präsentation des Materials setzt. Diese Präsentation kopiert in ihrem Verzicht auf eine Synthese das Dispositiv des Archivs, das die Unabschließbarkeit der Historiographie materialiter dokumentierte.
Benjamins Vorgehen mutet dabei wie eine Vorwegnahme der diskursanalytischen Funktionalisierung des Archiv-Begriffs bei Foucault an: „Anstatt zu sehen, wie im großen mythischen Buch der Geschichte sich Wörter aneinanderreihen, die vorher und woanders gebildete Gedanken in sichtbare Zeichen umsetzen, hat man in der Dichte der diskursiven Praktik Systeme, die die Aussagen als Ereignisse (die ihre Bedingungen und ihr Erscheinungsgebiet haben) und Dinge (die ihre Verwendungsmöglichkeit und ihr Verwendungsfeld umfassen) einführen. All diese Aussagensysteme ... schlage ich vor, Archiv zu nennen. Foucaults genealogische Archäologie sammelt die Daten der Archive ohne Hierarchisierung, vorgängige Selektion oder Interpretation. Entsprechend dokumentiert auch Benjamin die Integration der Diskurse von Architektur, Sozialgeschichte, Ökonomie und Asthetik. Die Konvolute des Passagenprojekts präsentieren in ihrer seriellen Notation der Exzerpte eine Wissensordnung, „welche es erlaubt, den Zufall, das Diskontinuierliche und die Materialität in die Wurzel des Denkens einzulassen. Das Passagenprojekt präsentiert das 19. Jahrhundert als Text, anstatt einen Text über es zu produzieren.
Benjamins Passagenprojekt ist also eine Konstellation aus Diskursen und Zitaten, nicht deren Vereinheitlichung zu einem Diskurs. Benjamins Aussageserien sind dabei viel radikaler verfaßt als bei Foucault: Denn wo dieser den Diskurs als „eine Menge von sprachlichen Performanzen“ und das „Gesetz einer solchen Serie“ versteht“, da geht es Benjamin allein um das Auftauchen der Aussagen im Archiv. Das Gesetz ihrer Verkettung laßt er unbeachtet. Mehr noch: Der destruktive Gestus der Präsentation von Geschichte dient der Tilgung aller regelhaften Verkettungen, um jenseits von deren Explizitheit eventuellen aktuellen Bezügen Platz einzuräumen.
Die destruktive Poetik der Historiographie realisiert sich als „Bibliotheksphantasie“: Benjamin hat seine Exzerpte aus der Bibliothique Nationale mit Farbsiglen versehen und in alphabetisch geordnete Konvolute übertragen. Der Textkörper des Passagenprojekts ist damit selbst archivarisch strukturiert. Seine enzyklopädische Anlage korrespondiert dem Anspruch, den gesamten Diskurs einer Epoche zu präsentieren.

Das Projekt "Anthropognostische Tafelgeschirr"

Denn menschlich ist die Welt nicht schon darum, weil sie von Menschen hergestellt ist, 
und sie wird auch nicht schon dadurch menschlich, dass in ihr die menschliche Stimme ertönt, 
sondern erst wenn sie Gegenstand des Gesprächs geworden ist
Hannah Arendt

Das Projekt ist eine Handlungstriade

Skulptur (Hardware) - Software (Philosophisches Terminal) - Performance, Handlung (Wirkung)

Als Skulptur besteht sie aus einer Tag und einer Nachtseite, materialisiert als eine auf Rollen stehende Schrankskulptur, die geschlossen einen hermetischen Kasten darstellt und entfaltet, geöffnet werden kann ( 4 Grundtürme und 8 Flügel ) und den Charakter eines Doppel-Schreins besitzt.

Als Skulptur der Nachtseite, die Vorderseite, beherbergt sie Material zu einer der Wesensfrage: Was ist ein Bild. Wie öffne ich ein Bild. Diese Frage zeigt sich in Werke, Reflexionen, Sammlungen, Anordnungen innerhalb der künstlerischen Praxis seit 1969. Es gibt Untersuchungen zu Tagebüchern, Scherenschnitte, Malerei, Farbe, Collage versus Montage, Photographie, Copy-Art (inclusive einer Geschichte der Copy-Art, bedingt durch die Entwicklung der Technik und der Maschinen ),Künstlerbücher, Objekte, Fundobjekte, Dokumentationen, Installation und Formen ihrer wechselseitigen Beeinflussungen und intermediale Übergänge.
( Künstlerische Praxis als Geistespolitik. Präfigurationen und Gravitation.)
Die Untersuchungen zu Performance hatte sich in der Weise verselbstständigt, dass sich, in der einen Hand, eine eigene Skulptur: „Die Schwarze Lade“ entwickelte, die heute als Performance Art Archiv „Perforum“ in die Stiftung“ Charles und Agnes Vögele „ in Pfäffikon Schweiz eingebracht wurde. In der anderen Hand entwickelte sich der Forschungsbereich „ Kontext in der Performance und Performing Art“, der an anderer Stelle ausführlich gekennzeichnet ist.

Als Skulptur der Tagseite, die Rückseite, besteht die Skulptur aus einer Sammlung von Material, die primär keinen künstlerischen Ausdruck verfolgt, sondern Reflexionen und Analysen, die vorwissenschaftlich (Wunderkammer) und wissenschaftlich (Etnographie, Anthropologie, Linguistik, Kunstwissenschaft) sind. Das Material sind tausende von Zeitungsphotos, Texte und Bücher, (beeinflussende Bücher, thematisch selektierte Bücher) und die, die sich an Hand von Themenkomplexe ordnen. Ordnungen umfassen: Sammlungen, Ansammlungen, Enzyklopädien, strukturelle Reflexionen und die Gesamtsicht, die Kontextualisierung, 

Jede Schicht, Regaleinheit, Abteilung kann für sich aus der Skulptur gelöst, und als temporäre Präsentation, (täglich, wöchentlich,etc.) als Ausstellung, Installation, Vortrag, Performance, etc. entfaltet werden. Nach einer Präsentation kann das Material wieder eingefaltet und in die Skulptur eingelagert, sedimentiert werden.


" Doch wer ist das an deiner anderen Seite "

Als Software versteht sich das Anthropognostische Tafelgeschirr in der Vermittlung und und in den Projekten „ ASA - Art Service Association“, „ Die Gabe“, Rent An Artists“ und daraus abgeleitete Projekte, primär in der Performance Art.
Die Idee des Software ist ‘das zur Verfügung stellen‘ aller in einem vorhandenen „Fähigkeiten“, die Gabe ansich. Den Dingen und Lebewesen, den Menschen und Situationen jedesmal so gegenüber stehen, als wenn es jedesmal das allererstemal sei. 
Am Genauesten hat es der Fluxuskünstler Georg Brecht ausgedrückt: “Wenn du etwas wissen willst, verbringe Deine Zeit mit jemandem, der etwas weiß“. In dem Sinne entwickelte ASA seine Aktivitäten des „Service“ und des „Philosophischen Terminals“.
Das Philosophische Terminal

Als "Philosophisches Terminal" bezeichne ich den Körper, der durch Begriffe, Bilder, Objekte, Skulpturen und Handlungen gebildet werden kann und von mir seit 1980 gebildet wurde. Der Körper ist aus Präfigurationen gebildet.(Koordinaten der Begegnung). Diese Begriffe, Bilder, Elemente, etc, erfahren in dem Körper (Phil.Term.) Einwirkungen und Veränderungen. Sie gehen Beziehungen ein, bilden Formen der galvanischen Ketten, Begriffsketten, verdichten sich zu Batterien, zu Energie, bilden Kollektoren, oder finden sich zu räumlichen Verbänden zusammen, um ab einem gewissen Energiepunkt „temporär“ veröffentlicht zu werden. Zu diesem Ereignis werden die Elemente in der Skulptur „ausgefaltet“, zeigen sich, um danach wieder „eingefaltet“ als Körper reine Energie darzustellen. Analog den kommunizierenden Röhren fließen Begriffe, Bilder, Objekte und Handlungen in das Philosophische Terminal.

Die Handlung, die Performance.

1. Entwickeln und Erstellen des jeweilig, auf die Situation abgestimmten Rahmen oder Modell; 

2. Handlung als Gravitation, Erzeugen von Atmosphäre und Klima, Gewichtskonfigurationen, Allotropie des Alltags, Rapport in der maximalen Schwingung jedes Einzelnen; 
3. List und Liste der Bewegung, Prozessmoderation, der Serviceraum; 
4. Semantische Route, Rückkopplungsschleifen, Subversion des Ereignisses, Verlaufsoffene Verkehrswege; 
5. Netzverhalten: aktive Knoten - aktivierte Knoten - inaktive Knoten, Das Lösen von zufallsbedingten Identitäten und lokal beschränkten Loyalitäten;
6. Service als parallele Strategie, Handlung als Punktattraktor - Gebiete gebildet um ein; Wort, Bild, Symbol, Begriff, Situation, etc. Die Wirkung
7. kulturtheoretische undgesellschaftspolitische Bedeutung - Nullpunktstrategie: 
im Sinne der Zahl ( Nichts, die Leere)
im Sinne der Ziffer (Ort im Stellensystem) zwei unvereinbare, unvermittelbare Strategien, das Kenozeichen; 
All diese Qualitäten, aus der Praxis und Theorie der Performance (Performance Art) gebildet, aus dem "täglichen Handeln" entlehnt und aus dem Studium des "Philosophischen Terminals" entwickelt, stellen Realisationen dar, die in Veranstaltungen, Präsentationen, Events, Begegnungen gefordert sind und durch eine ca 20jährige Aktivität geleistet wurde.

Gleiche Qualitäten sind, neben netzspezifischen, Träger der Netzwerke die durch ASA-European auf den Weg gesetzt wurden.

Die Materialsammlung und ihre Analyse fordert als Ausgangspunkt eine umfassendere, auf breiter Grundlage fussende Bearbeitung.
Die in dieser Handlung, dieser Performance inne liegender Prozess, die Aktivitäten von ASA-European und des Netzwerks, die Interaktion der verschiedenen internationalen Netzwerke führte zu der Idee und naturgemäß zur Gründung des „E.P:I. Zentrum“

Theorie des Handelns

a - der performative turn als dimensionaler Sprung aus der Tätigkeit zur Handlung

b - ethnographische Konstanten
c - anthropologische Konstanten
d - anthropognostische Konstanten
e - mediale Konstanten
f - die 32/64 wissenschaftliche Sichten des Kontexts
- hin zu einer Feldtheorie des Handelns
- hin zu einer Praxis des Kontexts der Interessen im Handeln
- Bildforschung 
- in Bezug zu Theorie, Praxis und Kontext des Handelns
(Photosammlung; wie öffne ich ein Bild)
Symbolforschung - in Bezug zu Theorie, Praxis und Kontext des Handelns
Sprachforschung - in Bezug zu Theorie, Praxis und Kontext des Handelns
(Skulptur:Anthropognostisches Tafelgeschirr; Werkzeug: Alice)
- Skulptur, Environment, Installation

Aufarbeitung der Informationen, Materialien und Forschungsergebnisse für das Internet