2. PERFORMANCE KONFERENZ
15. Junius 1996

Presseerklärung

Performance als Kunstform wird häufig als überholt, exotisch und allgemein unnütz angesehen. Dieser Meinung steht jedoch die umfangreiche Praxis einer Vielzahl zeitgenössischer Performer/Innen unterschiedlichster Provenienz entgegen. Offensichtlich ist aber, daß Performance weder über eine veranstaltungstechnische Infrastruktur noch über eine medienmäßige Repräsentation, die ihrer tatsächlichen Bedeutung angemessen wäre, verfügt.

Über Performance wird nicht geschrieben und nicht geredet.

Dieses zu ändern, hat sich im November die PERFORMANCE KONFERENZ konstituiert, Zusammenschluß und Arbeitsgruppe, Superstruktur, Multiplikator und Veranstalter in Sachen Performance - über 60 Performer/Innen, die für verschiedenste Kunstprojekte in ganz Deutschland verantwortlich zeichnen, nahmen daran teil.

Die PERFORMANCE KONFERENZ sieht sich als kommunikatives Forum; im Austausch sollen nicht nur künstlerische Formen der Verständigung erprobt werden, sondern Kommunikation überhaupt, abseits der ausgetretenen Pfade vorgeschriebener Umgangsweisen.

Die zweite, öffentliche Sitzung der PERFORMANCE KONFERENZ ist daher in mehrfacher Hinsicht ein Experiment - sie will einerseits den Diskurs über aktuelle Erscheinungsformen und Definitionsmöglichkeiten der Performance zwischen Künstlern anregen; andererseits aber auch dem interessierten Publikum die Gelegenheit geben, in den Tatsachenrahmen dieser antikommerzieller Kunstpraxis einzusteigen.

Am 15.6. wird die PERFORMANCE KONFERENZ tagen - als komplexe Kommunikationsveranstaltung auf verschiedenen Ebenen: neben einer Foto-Dokumentation (Ausstellung) und Videos über Performance-Aktivitäten des letzten Jahrzehnts, neben Live-Performances wird ein ganztägiges Meeting ermöglichen, diverse Aspekte der Performance zu diskutieren bzw. sich anhand von interaktiven Vorträgen über Zwischenresultate und potentielle Absichten zeitgenössischer Live-Art zu informieren.

Es werden verschiedene Foren eingerichtet, die zeitgleich Gespräche zu unterschiedlichen Aspekten arrangieren. Auch die PERFORMANCE KONFERENZ selbst (d.h. alle daran beteiligten Künstler/Innen) wird sich öffentlich (an einem "runden Tisch") über Bedingungen und Möglichkeiten performerischer Infrastruktur austauschen. Das PERFORMANCE RESEARCH-Projekt (als Unterabt. der Gesamtkonferenz) wird erste Ergebnisse einer theoretischen Befassung mit Begriffsgeschichte, Typologie und Definition der Performance vorstellen.

Nachswuchsperformer/Inne/n steht eine "offene Bühne" bereit, zwei Stunden des Tagesprogramms sind reserviert für wen auch immer, der/die sich einträgt in die Liste und eine "stand-up"-Performance beitragen möchte.

Die Veranstaltung beginnt um 11.00 und wird in ca. stündlichem Wechsel Ihre Tagesordnungspunkte präsentieren, die Performance in praktischer oder theoretischer Hinsicht reflektieren. Im Kölner Rhenania stehen dafür umfangreiche Flächen zur Verfügung (Galerie am Nil/ Halle), wo dieses Festival stattfindet, das ab jetzt als regelmäßige Einrichtung etabliert werden soll.

Folgende Institutionen beteilig(t)en sich an Organisation und Konzeption:

ASA-European
Atelier Sömmering
68elf
H.G.G.N.
Kunst-Bild-Archiv
Performance Gesellschaft
Ultimate Akademie

15.6./ 11.00-23.00 Uhr
Kunsthaus Rhenania, Bayenwerft 18, Köln-Süd
Info: ASA-European, Tel/Fax: 0221/240 44 22, 0221-76 34 28 oder '24 51 15


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