1. PERFORMANCE KONFERENZ
17.Januar 1996

Am 18.11.1995 lud ASA-European und Boris Nieslony im Rahmen der Veranstaltung APIC'95 Performance-Künstler, Veranstalter und Theoretiker zu einem Round Table im Belgischen Haus in Köln.
Ziel des Gespräches war und ist:
I. Die Anknüpfung der verschiedenen lokalen Performance-Aktivitäten an die internationalen Netzwerke der Performance mittels Organisationsstrukturen, die noch zu entwickeln sind.

II. Das Einrichten einer ständigen Koordinationsstelle
a) als physischer Ort, an dem ständig praktisch, theoretisch und organisatorisch Performance veröffentlicht und entwickelt wird. (Öffentlichkeitsarbeit als Netzwerk)
b) als Informationsstelle und Diskussionsforum im Internet
c) als Software, die von anderen Orten als Form eines Knoten des Netzwerks multipliziert, kopiert werden kann und soll
d) als theoretischer Ort, ein Forum, in dem die Performance einen ständigen Diskurs erfährt.

III. Das Einrichten einer zentralen Anlaufstelle, die internationalen Performancekünstler die Möglichkeit gibt, theoretisch und praktisch Aufzutreten. Dazu muß eine schwebende Information (der Nutzen ist nicht der Ort, an dem sie gefunden, gebildet wird) über Auftrittsorte, Organisationen und Organisatoren ständig zur Verfügung und auf dem neuesten Stand sein. Folgernd gilt dies als Angebot für ausländische Organisatoren.

IV. Das Entwickeln einer Lobby und finden von Sponsoring.

Für die nächsten Monate wird ASA-European die Koordination der verschiedenen Schritte in die Hände nehmen und die nächste Veröffentlichung (Konferenz) organisieren.

Der bisherige Rücklauf umfaßt folgende Papiere, Texte und Briefe.

0. Alles Gute und Liebe zum Neuen Jahr

1.
a. Elisabeth Jappe: Gründung einer Arbeitsgruppe PERFORMANCE KONFERENZ
b. Performance-Gesellschaft: Adressenliste, das Gelbe Buch
c. Jürgen Raap: Inhaltliche, begriffliche und strukturelle Reflexion
d. Peter Farkas: Zielsetzungen
e. Volker Hamann: Permanente Performance Konferenz
f. Dr.Johannes Lothar Schröder: Das Erstellen eines Bestände-Katalog über die Literatur der Performance-Art. Desweiteren das Erstellen eines Stichwort und Begriffsverzeichnis. (Brief mit der Ankündigung dieser Arbeit)
g. Geoffrey Forrest: Vorbereitungspapier für APIC'96
h. Boris Nieslony:
Text " Netzwerke und ihre Strukturen " und " Diverse Annäherungen an ein geliebtes Thema "

2. Die Freie Kunstgesellschaft lädt zu einer Diskussionsrunde Thema: " STATUS QUO "
Donnerstag, 29. Februar 1996, 20 Uhr, Galerie 68/11, Bismarckstraße 68, D - 50674 KÖLN

3. In Zusammenarbeit mit EXP.I.MAT wird ASA eine Broschüre mit den unter 1 genannten Texte erstellen. Wer weitere Informationen und Texte senden möchte, bitte schnell an ASA-European. Die Broschüre ist käuflich zu erwerben. DM 10, -

4.Die Broschüre enthält desweiteren den ersten Ansatz eines Performance-Kompaß. Informationen an ASA-European. Diesen Kompaß gilt es zu entwickeln. Später soll er fest im Internet sein. Namen der Broschüre ????

5. Bernd von den ' Brincken, Enno Stahl, Johannes Lothar Schröder und Boris Nieslony haben einen Arbeitskreis für die theoretische Annäherung an den Performancebegriff, an die interpretativen Begriffe gegründet. Ergebnisse werden publiziert .
Um effektiv zu arbeiten soll dieser Arbeitskreis klein bleiben. Bei den halbjährlichen Veröffentlichungen (?) werden daraus Vorträge etc. gebildet. Die Publizierung in der Broschüre und im Internet gilt als Forum mit der Aufforderung zur schriftlichen Reaktion und der Bitte um Eingaben und Hinweise. Desweiteren werden wir Forschung treiben.

6. Es gilt eine Liste zu erstellen von Veranstaltungsorten, von Ansprechpartnern in Kulturredaktionen, von Organisatoren die Performances ausrichten, von Zeitschriften, die über Performances berichten - und all dies weltweit.

7. Installieren eines jährlich ausgerichteten Festivals, gleicher Ort, gleiche Zeit.
Mit Workshops, praktischen Seminaren, Vorträgen, Diskussionen etc.

8. Es gilt einen Arbeitskreis einzusetzen, der sich mit Sponsoring und mit P.R. beschäftigt. Dieser Arbeitskreis muß verbindlich arbeiten.

9. Internet: Anschluß und Pflege. Roland Kerstein und Werner Gorzalka haben sich bereit erklärt diesen Anschluß zu schalten. Entwicklung eines " universal service N.E.T." (Basisinformationsdienst)

10. Die SCHWARZE LADE von ASA-European wird als Informationsstelle über Performance-Art nutzbar sein. Es wird darum gebeten Informationen und Dossiers in dieses Archiv zu integrieren.
Hier wird von ASA-European eine Zusammenarbeit mit PERFORMANCE INDEX Basel angestrebt.

11. Im Anhang findet sich die Liste derer, die am 18.11.95 im Belgischen Haus waren. Hiermit wird die Frage gestellt, welcher dieser Gruppierungen oder Einzelpersonen welche Leistung verbindlich in die Performance-Konferenz einbringen. Wir bitten um die Darstellung dieser Arbeit und /oder auch um Hinweis für spätere Angebote, falls es jetzt schwierig sein sollte, oder ganz einfach erstmal schauen wie es wird.

12. Ein Strategiepapier ist zu entwerfen, das die inhaltliche Kontinuität der Forschung und die inhaltliche Kontinuität der Veröffentlichung zur Diskussion führt.

13. Themen der Forschung. (erste Ansätze) Handlungspräfigurationen und Leibmetaphorik Liegen,Sitzen,Stehen, Gehen, Hängen, Fallen, Binden, Essen (Einverleiben),(Ausscheiden),etc.
Rituale,Leib und Umwelt,Leib und die Elemente, der Andere, Körper und Medien
Körper und die Sinne, Das Bild, Die Skulptur, Der Körper als Einrichtung

14. Praktische Strukturen entwickeln, die eine "ständige" Einrichtung (Konferenz) und eine "temporäre" Veröffentlichung (Konferenz) bilden. (Parallelstruktur). Netzverhalten der ständigen Konferenz.
Die Konferenz als Software und Hardware.

Die nächste Veröffentlichung. Ort und Zeit noch offen.
Das Angebot von ASA-European : Ein 24 Stunden Ereignis.

In verschiedenen Städten und an verschiedenen Orten finden zur gleichen Zeit innerhalbe der 24 Stunden Performances, Ereignisse, Lesungen, Vorträge, Gesprächsrunden, Auftritte usw. statt, die sich alle als Teil der Performance-Konferenz ausweisen. Es wird, wenn noch nicht vorhandenen, ein Koordinations-büro eingerichtet. Die Aufführungsorte, die Tagungsorte etc. werden in verschiedene Verbindungen mit dem Koordinationsbüro gebracht, die Informationen werden dort gespeichert, weitergeleitet oder können dort abgerufen werden. Die Aufführungen sollen Veröffentlichungen sein.
Kernstück, der HOT-SPOT in Köln, wird der Runde Tisch sein. Nach den Lesungen, Vorträgen, Diskussionen dann die performativen Übergänge zu den Abend- und Nachtveranstaltungen.
Für das 24 Stunden Ereignis sollte eine koordinierende Pressearbeit und eine dezentrale Informations-tätigkeit parallel installiert werden.
In Erwartung der weiteren Schritte, den Anregungen und den Gesprächen verbleibe wir mit herzlichen Grüßen
ASA-European und Boris Nieslony

Anwesende beim Performance-Treffen im Belgischen Haus am 18.11.95 (ohne Gewähr):

Christine Biehler
Jürgen Fritz (ASA-European)
Peter Farkas (ASA-European / H.G.G.N.)
Peter Wolf (Ludom-Club/EXP.I.MAT)
Johan Lorbeer
Magdalene Ebeling
Jochen Wüstfeld & Thomas Werner
Stephan US
Ingo Gräbner (Atelier Sömmering)
Hans-Jörg Tauchert (Performance-Gesellschaft)
Inge Broska (Performance-Gesellschaft, Frauenmuseum Bonn)
Martina Loll
Volker Hamann (Arbeitskreis der Künstler e.V. in B.Gl.)
Helena Villalobos
Rolf Hinterecker (Ultimate Akademie)
Bartolome Ferrando
Enno Stahl (Krash-Verlag
Anja Ibsch (Comm-Film)
Elisabeth Jappe (Moltkerei-Werkstatt)
Parzival (Freie Kunstgesellschaft)
Boris Nieslony (ASA-European)
Rolf Kirsch (EXP.I.MAT e.V.)
Sol Lyfond (Projekt Herz-Gehirn)
Karin Schlechter (Projekt Herz-Gehirn)
CAP/Grundheber (Dialog)
Siglinde Kallnbach
Jürgen Raap
Geoffrey Forrest (APIC)
Leonore Franckenstein (APIC)
Vollrad Kutscher
Theresa Drache (Kunstwerke e.V.)
Dieter Pütz
Wolfgang Sier
Sybille Petrausch (Comm-Film)
Norbert Diederichs
S.M.R.Motamedi
Claudia + Werner Gorzalka (u.v.a. theater)
Miloslav Pischtek
Ute Bartel
Kunstgruppe Wulnug ( ? )
F.E.M. Warenzeichen, Frauke-Ellen-Möller
B.B.B. Johannes Deimling


http://www.asa.de
Das Copyright für ASA-Beiträge liegt uneingeschränkt beim ASA-Köln
Das Copyright für Beiträge von anderen Quellen liegt bei dem jeweiligen Autor